Florian Silbereisen heeft in 2016 de Bambi in de categorie “TV” ontvangen, en is de laatste jaren dé Ster van de Duitse schlagers geworden! In een interview vertelt hij onder andere waar zijn liefde voor deze muziek vandaan komt en hoe hij over zijn gewaagde outfits van de afgelopen jaren denkt.
Het gehele interview is in het Duits. (Klik op Read more)
Herr Silbereisen, Sie werden mit internationalen Stars wie Robbie Williams, Justin Bieber oder Justin Timberlake verglichen. Mit welchem dieser drei können Sie sich am meisten identifizieren?
Florian Silbereisen: (lacht) Puh, das ist eine gemeine Frage. Ich finde das Umfeld von den drei Künstlern insgesamt nicht so schlecht. Ich selber würde mich aber da mit keinem in eine Reihe stellen wollen. Robbie Williams habe ich vor einigen Wochen bei der Bambi-Verleihung kennengelernt – das ist ein sehr, sehr sympathischer und großartiger Künstler. Wir haben ein bisschen geplaudert, das war sehr unterhaltsam. Insofern bin ich auf jeden Fall ein Fan von ihm.
Im November haben Sie den Bambi bekommen und gesagt, es sei „einfach nur geil”, dass ein Showmaster damit ausgezeichnet wird, der zu 100 Prozent zum Schlager steht. Woher kommt diese Euphorie?
Silbereisen: Es macht einfach Spaß. Es gibt einen Schlagerboom, den wir auch an vielen statistischen Zahlen sehen können. In den letzten beiden Jahren haben sich die Schlageralben in den Charts verdoppelt, ja fast sogar verdreifacht. Ich habe mich gefreut, dass die neue Lust auf Schlager selbst in der Bambi-Jury angekommen ist und sie mit mir einen Mann ausgewählt hat, der ohne Kompromisse und ohne Zugeständnisse an Kritiker zum Schlager steht. Darüber habe ich mich sehr gefreut, weil man als Jury-Mitglied wahrscheinlich nicht nur Komplimente und Lob bekommt, wenn man den Silbereisen auszeichnet.
Sie haben gerade selbst über sich gesagt „wenn man den Silbereisen” auszeichnet. Haben Sie manchmal das Gefühl, für das was Sie tun nicht genug wertgeschätzt zu werden oder woher kommt es, dass Sie das so sagen?
Silbereisen: Nein, überhaupt nicht. Ich brauche auch die Wertschätzung von Kritikern nicht unbedingt. Es reicht völlig aus, wenn Millionen Zuschauer mich in ihre Wohnzimmer lassen und wir gemeinsam Feste feiern dürfen. Es freut mich aber trotzdem, wenn diese Schlager-Euphorie gewürdigt wird. Sie war ja schon immer da. Man muss doch nur mal auf das Oktoberfest schauen, wenn dort Schlager gespielt wird, geht die Post ab.
Und woher stammt diese Identifikation mit dem „puren Schlager zum Mitsingen und Mitschunkeln”, wie Sie Ihn mit Ihrer Band KLUBBB3 machen?
Silbereisen: Bei uns zu Hause wurde auch immer Schlager gespielt. Ich bin in einer großen Familie aufgewachsen, da haben wir immer gerne zusammen Lieder gesungen und gefeiert. Ich fand Schlager schon immer toll und deswegen musste ich da gar nicht bekehrt werden. Ich fand diese Musik von klein auf gut, weil sie Spaß macht und gute Laune verbreitet. Wenn man dann vor vielen Menschen ein Konzert spielen darf und sieht, was da los ist, wie alle zusammen feiern, eine Polonaise machen und sich in den Armen liegen, dann ist das für mich eigentlich das Schönste, was es gibt.
Was läuft bei Ihnen zu Hause denn meist für Musik?
Sie haben gerade selbst über sich gesagt „wenn man den Silbereisen” auszeichnet. Haben Sie manchmal das Gefühl, für das was Sie tun nicht genug wertgeschätzt zu werden oder woher kommt es, dass Sie das so sagen?
Silbereisen: Momentan höre ich die neuen KLUBBB3-Titel rauf und runter, weil wir gerade im Studio waren. Dann telefoniere ich häufig mit Jan und Christoff und wir besprechen, was wir noch anders machen können.
Und wenn nicht Ihre eigene Musik läuft?
Silbereisen: Dann laufen die Charts und das, was so im Radio kommt. Da gibt es bei mir keine Grenzen. Ich habe noch nie musikalische Grenzen gezogen, ganz im Gegenteil. Wir haben in den letzten Jahren immer versucht, Grenzen einzureißen. Ich bin sowieso ein Typ, der gegen jegliche Art von Grenzen ist, weil sie nur Neues verhindern. Musikalisch bin und bleibe ich deswegen grenzenlos.
Sie moderieren seit zwölf Jahren Samstagabendshows, sind zehn Jahre mit Ihrer Feste-Show unterwegs – was macht das mit einem?
Silbereisen: Ach, ich weiß gar nicht so recht. Ich werde älter wie jeder andere auch, man entwickelt sich weiter. Ich lebe ja meinen Traum. Schon als kleiner Junge wollte ich immer auf die Bühne und Menschen unterhalten. Es gibt Bilder von mir, da bin ich als dreijähriger Knirps mit einer Spielzeugharmonika zu sehen und spiele den Eltern etwas vor. Ich wollte das immer gerne machen und dass ich nun sowohl die große Samstagabendshow präsentieren darf und auch auf der Livebühne stehe – das ist für mich wirklich ein Traum, den ich immer wieder leben darf.
Auch wenn der Job Ihr Traum ist, mussten Sie sich in den vergangenen Jahren privat weiter zurückziehen?
Silbereisen: Ich glaube, es ist einfach ganz wichtig, dass es auch ein privates Umfeld mit langjährigen Freunden gibt. Das ist natürlich das absolut Wichtigste. Auf der einen Seite stehen der Beruf und die Showbranche. Dann gibt es aber eben auch mein Privatleben. Da spielt die Show keine Rolle. Wenn ich nach Hause zu meinen Geschwistern komme, mit vielen Neffen und Nichten oder zu meinen Freunden dann gibt es den Showmaster Florian Silbereisen, der für Unterhaltung sorgt, nicht. Da setze ich mich dann gerne mal aufs Sofa und lasse mich von meinen Nichten und Neffen unterhalten. Dass es so ein geerdetes Umfeld gibt, in dem man ganz normal Zeit verbringt, ist ganz wichtig.
Bei all der Popularität – was ist mit den Nebenwirkungen wie Paparazzi und falsche Schlagzeilen?
Silbereisen: Es ist natürlich nicht schön, wenn man von Paparazzi verfolgt wird. Das ist aber auch so ein Thema, über das man einen ganzen Tag philosophieren könnte, wenn man versucht, jemandem, der das nicht kennt, dieses Thema nahe zu bringen. Da gibt es dann immer wieder Leute, die sagen: „Es ist doch nicht schlimm, wenn man in der Zeitung abfotografiert wird.” Nein, es ist auch nicht dramatisch, wenn über den Showmaster Florian Silbereisen berichtet wird. Wenn man aber Paparazzi oder sogenannte Journalisten hat – ich muss da die wirklichen Journalisten immer ein bisschen verteidigen – die dann sogar in der Mülltonne wühlen, damit sie sich irgendeine Geschichte aus den Fingern saugen können, dann ist das nicht immer schön. Das ist auch klar. Darauf könnte man manchmal aber auch gut verzichten.
Da gibt es dann Hochzeits-Gerüchte, Trennungs-Gerüchte, Baby-Gerüchte, Neid-Gerüchte?.?.?.
Silbereisen: Da stehe ich manchmal am Kiosk und sehe auf der einen Zeitschrift meine heimliche Hochzeit, auf der anderen die Trennung und auf der nächsten ein Baby. Also, ich traue mir einiges zu und arbeite auch sehr gern. Aber Hochzeit, Baby und Scheidung in einer Woche – das schaffe nicht mal ich.
Wünschen Sie und Ihre Lebensgefährtin Helene Fischer sich manchmal, ein ganz anonymes Leben zu führen, ohne auf der Straße erkannt zu werden?
Silbereisen: Ach, man hat sich diesen Beruf, mit dem man in der Öffentlichkeit steht, ja auch ausgesucht. Wie gesagt: Wenn über einen geschrieben und berichtet wird, gerne auch mal kritisch, dann gehört das dazu. Es gibt aber auch Momente, wenn man zum Beispiel beim Joggen verfolgt wird und nicht weiß, was das für eine Gestalt ist, dann macht das nicht immer Freude.
Gibt es Auszeiten, in denen Sie sich diese Anonymität irgendwie erschleichen können? Sagen wir mal ein Urlaub im Dschungel in Asien, wo Sie niemand kennt.
Silbereisen: Ja klar, das ist für uns beide auch sehr wichtig. Ich arbeite wahnsinnig gerne und auch wahnsinnig intensiv. Genauso gerne bin ich aber auch mal faul und mache nichts. Dann liege ich auf dem Sofa rum, lese ein Buch, schaue Fernsehen oder man verreist eben auch mal. Diese Auszeiten sind auch wichtig, damit man genügend Energie und Kraft für alles, was dann ansteht, tankt.
Sie sind ja wirklich schon lange dabei. Wenn Sie Bilder vom Anfang Ihrer Karriere sehen – ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen – das ist ein himmelweiter optischer Unterschied. Was denken Sie dann?
Silbereisen: (lacht) Ich glaube, da geht es mir nicht anders als jedem Fußballer oder überhaupt jedem Menschen. Wenn ich mir Bastian Schweinsteiger vor 15 Jahren und jetzt anschaue, da hat er sich genau so verändert wie ich mich. Jugendfotos sind immer gut, um auch mal schmunzeln zu können. Trotzdem habe ich mich damals wohl gefühlt. Die bunten Anzüge habe ich mir selbst ausgesucht. Da hab ich gesagt: Es gibt genügend Leute, die einen schwarzen Anzug tragen – da braucht es mich nicht auch noch. Ich wollte damals ein bisschen auffallen und polarisieren. Dass das heute nicht mehr so ist, ist, glaube ich, eine natürliche Weiterentwicklung.
Hatten Sie am Anfang Ihrer Karriere Angst, zu scheitern?
Silbereisen: Ich war damals 22 Jahre jung und hatte eine große Herausforderung vor mir. Dadurch war die erste Show für mich natürlich mit einer gewissen Anspannung verbunden. Im Vorfeld gab es sicherlich auch Menschen, die an mir gezweifelt haben und mich das auch haben spüren lassen. Da gab es einige, die gesagt haben: „Oh mein Gott, jetzt ist die Schlager- und Volksmusikbranche ruiniert. Der wird das nicht schaffen.” Es gab Plattenfirmen und Künstler, die uns boykottiert haben und nie mehr in die Show kommen wollten. Ein Jahr später haben sie dann angefragt, ob man ein Duett machen kann. Insofern war es zu Beginn nicht einfach, da es nur wenige Menschen gab, die an mich geglaubt haben. Aber zum Glück haben all diese Nörgler die Rechnung ohne die Zuschauer gemacht.